Kein Vergessen – wir erinnern weiter an Arkan!
Schockiert mussten wir feststellen, dass die Gedenktafel für Arkan Hussein Khalaf in der Bahnhofstraße entfernt wurde. Am Ort seiner Ermordung machte die Tafel auf das Schicksal des damals 15-jährigen Êzîden aufmerksam, der aus dem Şengal vor dem Völkermord des „IS“ floh und in Celle ein neues Zuhause finden wollte. Am Abend des 7. April 2020 wurde Arkan unvermittelt vom deutschen Täter Daniel S. erstochen. Die Gedenktafel war somit auch eine Mahnung gegen den Rassismus, den Arkan und seine Familie hier in Deutschland erleben.
Wir gedenken Arkan und erinnern zugleich an all die unerträglichen rassistischen Morde und Gewalt in Deutschland. Rassismus ist ein tiefsitzendes Problem in unserer Gesellschaft, dass aktiv und entschieden angegangen werden muss.
Den Diebstahl von Arkans Gedenktafel können wir uns nur mit rassistischen Beweggründen erklären. Warum sonst sollte jemand versuchen, die Erinnerung an den êzîdischen Jugendlichen am Ort seiner Ermordung auszulöschen?
Wir werden nicht zulassen, dass die Ermordung von Arkan unsichtbar gemacht wird. Am 27. Oktober 2025 haben wir als „Initiative in Gedenken an Arkan“ mit rund 30 Celler*innen eine neue Gedenktafel für den ermordeten Jungen Arkan in der Bahnhofstraße angebracht. Unsere Genoss*in und Stadtratsmitglied Behiye Uca war mit weiteren Genoss*in vor Ort und hatte ein paar Dankensworte an alle Unterstützer*innen im Namen der Familie gerichtet. Wir stehen geschlossen zusammen: die Familie, êzîdische Organisationen und viele weitere Celler Initiativen und Einzelpersonen, die sich entschieden gegen Rassismus und Faschismus engagieren.
Weder aus der Stadtpolitik, noch von Seiten der Polizei und Gerichten gab es in den vergangenen 5 Jahren klare Bekenntnisse oder umfassende Unterstützung für die Betroffenen. Wir verschwenden auch keine Kraft darauf, auf deren Einsicht zu hoffen.
Vielmehr fordern wir alle Celler*innen dazu auf, selbst den Unterschied zu machen: Schreitet ein, sobald ihr Rassismus miterlebt, seid solidarisch mit den Betroffenen, engagiert euch!
Wir werden Arkan nicht vergessen.
Erinnern heißt verändern.

